Die europaweite Verbreitung sog. Katakombenheiliger gehörte seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert zu den erfolgreichen Konfessionalisierungsmaßnahmen der römischen Kirche. Was aber, wenn römische Reliquien auf eine selbstbewusste Ortskirche trafen, die ihre eigenen Traditionen gepflegt und ihre Unabhängigkeit von Rom behauptet hatte? Das Buch beleuchtet, wie der Mailänder Erzbischof Federico Borromeo (amt. 1595-1631) Reliquien aus Rom und Köln nicht nur zur Glorifizierung Mailands, sondern auch für die Kanonisation seines Cousins und Amtsvorgängers Carlo Borromeo (1560-1584) zu instrumentalisieren wusste.