Die natürliche Einheit von biologischer, genetischer und sozialer Elternschaft, welche bislang als Idealfall betrachtet wurde, zerbricht aufgrund des familiären Strukturwandels der letzten Jahrzehnte und der medizinischen Errungenschaften auf dem Gebiete der Fortpflanzungsmedizin zunehmend. Soziale Elternschaft wird aus ihrer biologischen Verankerung gelöst. In den Mittelpunkt rücken die Übernahme elterlicher Verantwortung, die sozialpsychologischen Beziehungen und die Kenntnis der eigenen Abstammung.
Die im Bereich der Elternschaft eingetretenen Veränderungen stellen den Gesetzgeber vor neue Herausforderungen. Nach welchen Kriterien soll der rechtliche Elternstatus bestimmt werden? Welcher Stellenwert soll der biologischen Wahrheit zukommen? Welche Rechte und Pflichten sollen die biologischen und die sozialen Eltern haben? Diese und ähnliche Fragen werden im vorliegenden Band rechtsvergleichend behandelt. Sodann wird aufgrund der in jüngster Zeit in der Lehre geführten Diskussionen ein erweitertes Elternschaftsmodell bzw. ein neues Gesetzgebungskonzept präsentiert, das dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung trägt.