Wie kaum ein Denker hat sich Paul Val�ry zeitlebens mit der Frage der Potentialität des menschlichen Geistes beschäftigt. Für ihn stellt sich diese Frage in einem ganz grundlegenden Sinne. In dem Moment, da der Mensch sich nach der Möglichkeit seines Wissens fragt, nimmt für Val�ry das Denken ein Verhältnis zu sich selbst ein, das sich nicht in den realisierten Möglichkeiten erschöpft. Die Potentialität des Geistes verhält sich demnach überschüssig zu seinen Artikulationen und erfordert deshalb eine Reflexion, die noch vor jeder Konkretisierung ansetzt. Um der transdiziplinären Dimension dieser Reflexion gerecht zu werden, versammelt dieser Band Beiträge, die aus ganz unterschiedlichen Zusammenhängen die Frage der Potentialität perspektivieren. Es gilt den Begriff einer Potentialität des Wissens zu präzisieren, der auch über die Val�ry-Forschung hinaus für die heutigen Wissensordnungen neue Forschungsperspektiven eröffnet.