Wie lässt sich die attische Tragödie neu lesen, wenn man sie als Ort rhetorischer Auseinandersetzung mit dem überlieferten Mythenrepertoire versteht? Dieser Band zeigt, wie griechische Tragödien nicht nur mythische Stoffe inszenieren, sondern sich gleichzeitig mit bestehenden Deutungen auseinandersetzen – argumentierend, kommentierend und umdeutend. Die Tragödie wird so zu einem rhetorischen Medium, in dem Mythos als Argument verhandelt wird.
Der englischsprachige Sammelband untersucht zentrale rhetorische Elemente in antiken Tragödien und beleuchtet die Mytheninterpretation in der griechischen Tragödie aus neuen Perspektiven. Neben klassischen philologischen Zugängen kommen auch moderne literaturwissenschaftliche, rhetorikanalytische und kulturwissenschaftliche Methoden zum Einsatz.