Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich VWL - Arbeitsmarktökonomik, Note: 1,7, Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Wiesbaden e.V., Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist in den letzten Jahren stark angestiegen, so daß die sozialen und finanziellen Verpflichtungen des Staates aus dem Gleichgewicht geraten und Politik und Gesellschaft vor erheblichen Herausforderungen stehen. Der fehlende und seit langem herbeigesehnte wirtschaftliche Impuls läßt weiter auf sich warten, und eine Entspannung ist insbesondere für den Arbeitsmarkt nicht erkennbar.
Die Behörden der Arbeitsverwaltung konzentrierten sich mehr auf die Verwaltung von Arbeitslosen anstatt die Vermittlung in den Kern ihrer Tätigkeiten zu legen. In der Legislaturperiode 1998-2002 versuchte die Bundesregierung den Vermittlungsprozeß in den Arbeitsämtern zu stärken. Während dieser Strukturveränderungen wurde durch falsche veröffentlichte Vermittlungsstatistiken der Bundesanstalt für Arbeit (BA) die Öffentlichkeit auf die Mißstände und organisatorische Unzulänglichkeiten der BA aufmerksam.
Die Bundesregierung setzte daraufhin eine Kommission ein, um eine effizientere, flexiblere und leistungsfähigere Arbeitsmarktpolitik auszugestalten und um einen modernen Zuschnitt der BA zu realisieren. Die Vorschläge der Kommission “Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ gingen über ihren Auftrag hinaus, und sorgten durch verschärfte Regelungen für Leistungsbezieher für politischen und gesellschaftlichen Diskussionsstoff.
Die Ausführungen dieser Arbeit erläutern vorab die Arbeitsmarktentwicklung seit dem Jahr 1970 bis zur gegenwärtigen Lage und gewähren einen Einblick in bereits vor dem eigentlichen Reformpaket realisierte Maßnahmen zur Verbesserung der Vermittlungsaktivitäten. Im Anschluß werden die vier Gesetze für “Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“, die in der Öffentlichkeit Hartz I bis Hartz IV genannt werden, anhand ihrer Kommissionsvorschläge, ihrer gesetzlichen Umsetzung und ihrer Bewertung dargestellt.