Bachelorarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich VWL - Makroökonomie, allgemein, Note: 1,7, Hochschule München, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, die geldpolitischen Maßnahmen der EZB in Krisenzeiten zu analysieren und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Inflation modellbasiert zu erklären. Im Fokus steht dabei die Covid-19-Pandemie, die anhand des neukeynesianischen Modells numerisch simuliert wird. Diese Krise wurde bewusst für die Modellanalyse ausgewählt, da sie durch das gleichzeitige Auftreten von Nachfrage- und Angebotsschocks eine einzigartige Herausforderung für die Konjunktur darstellte. Zur Vereinfachung der Simulation werden fiskalpolitische Eingriffe der Regierung während der Pandemie außer Acht gelassen.
Die EZB verfügt über eine Vielzahl konventioneller und unkonventioneller Instrumente, um ihr Preisstabilitätsmandat zu erfüllen. Im Rahmen dieser Ausarbeitung liegt der Schwerpunkt jedoch lediglich auf dem Leitzins sowie den Ankaufprogrammen als zentrale geldpolitische Werkzeuge.
Angesichts der volatilen Entwicklung der Einflussfaktoren der Geldpolitik beschränkt sich die vorliegende Arbeit außerdem auf den Zeitraum bis zum 30. April 2024.
Seit der Einführung des Euros im Jahr 1999 ist die europäische Wirtschaft einer Reihe von Turbulenzen ausgesetzt. Dazu zählen die Finanz- und Staatsschuldenkrise, die globale Covid-19-Pandemie sowie der Russland-Ukraine-Konflikt und die damit einhergehende Energiekrise. Diese Ereignisse stellen die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) vor erhebliche Herausforderungen und erfordern eine Anpassung monetärer Impulse.
Die Relevanz der Geldpolitik wurde insbesondere im Zuge der Covid-Krise ersichtlich, als die Bevölkerung mit außergewöhnlichen Preissteigerungen konfrontiert war. Seit Anfang des Jahres 2021 ist eine signifikante Beschleunigung der Teuerungsrate im Euroraum zu beobachten, die im Oktober 2022 mit 10,6 % ihren historischen Höchststand erreichte.