Seit Mitte der 2000er Jahre zielen therapeutische Institutionen und mediale Debatten darauf ab, sexuelle Gewalt gegen Kinder täterseitig zu verhindern, indem Pädophile zu Kontrolle und sexueller Selbstbestimmung bestärkt werden. Diese Befähigung, das eigene Sein, Fühlen, Handeln, Denken und Planen zu gestalten, erzeugt den sexuell kontrollierten Pädophilen als handlungsfähiges Subjekt. Anhand von Interviews, Behandlungskonzepten und Mediendarstellungen analysiert der Band die Struktur sexueller Selbstbestimmung. Er stellt dar, mit welcher sozialen Ordnung Pädophile aktuell gesellschaftsfähig werden und wie Selbstbearbeitungen ein Nicht-Handeln und das Versprechen auf eine sichere Zukunft hervorbringen