'Im Leben verschollen'

Zur Rekontextualisierung skandinavischer Gefängnis- und Holocaustliteratur

Im Zentrum der interdisziplinär angelegten Studie stehen Texte, denen eine Haft- oder Lagererfahrung ihres Autors zugrunde liegt. Die Autobiographien von Delinquenten, die im Volk als "Meisterdiebe" zum Teil grosse Popularität genossen, zählten zu der beliebtesten Lektüre im skandinavischen 19. Jahrhundert. Nach Gründen für diese Popularität zu suchen, ist ebenso ein Ziel der Arbeit wie die Texte im damaligen Kriminalitätsdiskurs zu verorten, um deren wichtige Rolle in der zentralen Diskussion rund um eine Reform des Bestrafungs- bzw. Gefängniswesens aufzuzeigen: ein Aspekt, der im Tradierungsprozess in Vergessenheit geriet. Mit den Büchern der Geschwister-Scholl Preisträgerin Cordelia Edvardson, der Tochter Elisabeth Langgässers, in denen die Holocaust-Erfahrung thematisiert wird, soll der grundsätzliche Unterschied zwischen Holocaust- und Gefängnisliteratur erarbeitet werden.

Juli 2006, ca. 382 Seiten, Skandinavistische Arbeiten, Deutsch
Universitätsvlg. Winter
978-3-8253-5181-6

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