Als 1912 der letzte Kaiser von China abdankte, endete die zweitausendjährige Geschichte des chinesischen Kaiserreichs. Pu Yi war erst zwei Jahre alt, als er 1908 nach dem mysteriösen Tod seines Onkels den Thron bestieg. Als nach heftigen Revolutionskämpfen die Republik ausgerufen wurde, dankte der erst sechsjährige Kaiser offiziell ab. Noch zwölf Jahre sollte er in der Verbotenen Stadt leben. Seine Restaurationsbemühungen führten ihn schließlich zu einer Zusammenarbeit mit den verfeindeten Japanern, die ihn wie später die kommunistische Regierung für politische Zwecke instrumentalisierten.
Die faszinierende Autobiografie des letzten chinesischen Kaisers, einer schillernden und ambivalenten Persönlichkeit, liest sich wie ein Krimi und bietet zugleich einzigartige Einblicke in das Leben hinter den Mauern der Verbotenen Stadt, den chinesischen Alltag bei Hofe und den der einfachen Menschen. Sie bezeugt die gigantischen Umwälzungen des chinesischen 20. Jahrhunderts und ist gleichzeitig das spektakuläre Zeugnis einer zwangsweisen Umerziehung sowie - das Buch wurde erstmals während der Kulturrevolution im Verlag der Armee veröffentlicht - die Macht der Propaganda.