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Fundamentalfaktoren versus sich selbst erfüllende Erwartungen

Traditionelle und neuere Erklärungsansätze für Währungskrisen

Inhalt

Inhaltsangabe:Einleitung:Die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts haben zahlreiche schwere Währungskrisen gesehen, darunter die Krise des EWS (1992-93), die lateinamerikanische ?Tequila-Krise? (1994-95) und die Asienkrise (1997-98). Während diese Krisenepisoden den Eindruck bestätigen, daß Systeme fester Wechselkurse unvermeidbar zum Scheitern verurteilt sind, herrscht unter Ökonomen jedoch keinesfalls Einigkeit über die Ursachen von spekulativen Angriffen, welche eine Währungskrise konstituieren und letztlich die Aufgabe des Fixkurses erzwingen. In der traditionellen Sicht, erstmals von Krugman (1979) in einem Modell formalisiert, sind Währungskrisen auf die Verschlechterung makroökonomischer Fundamentalfaktoren, der fundamentals, zurückzuführen. Durch Devisenspekulationen werden die Regierungen dann lediglich einer wünschenswerten Disziplinierung unterworfen, indem eine untragbare Geld- und Fiskalpolitik bestraft wird. Demgegenüber schieben die Regierungen krisengeschüttelter Länder die Schuld nur allzu gerne den Spekulanten zu, durch deren willkürliches Treiben gesunde Volkswirtschaften zu Fall gebracht würden. Untermauert wird diese Haltung oftmals mit dem Hinweis auf Mechanismen sich selbst erfüllender Markterwartungen, die Gegenstand theoretischer Arbeiten insbesondere von Obstfeld (1994, 1995, 1997) sind.Die vorliegende Arbeit soll nun einen Überblick über die verschiedenen Erklärungsansätze für Währungskrisen geben und auf diese Weise versuchen, etwas Licht in die Debatte um Fundamentalfaktoren und sich selbst erfüllende Erwartungen zu bringen. Dabei wird deutlich, daß Währungskrisen eine unvermeidbare Folge der grundsätzlichen Problematik fixer Wechselkursregime sind, nämlich des Zielkonflikts zwischen interner und externer Stabilität. Bei der Darstellung der verschiedenen Ansätze wird insbesondere Wert gelegt auf ihre jeweiligen theoretischen Grundlagen. So wird das Krugman-Modell aus dem Salant-Henderson-Modell für Preisfixierungen bei nicht-erneuerbaren Ressourcen hergeleitet, das Obstfeld-Modell aus dem Zeitkonsistenzproblem von Kydland und Prescott bzw. aus dem Barro-Gordon-Modell. Auch die Erklärungsansätze der dritten Generation werden erläutert, in deren Mittelpunkt die engen Verbindungen zwischen Währungs- und Bankenkrisen sowie die Auswirkungen von Währungskrisen auf den realen Sektor der Volkswirtschaft stehen. Die Arbeit schließt mit einer Diskussion der wichtigsten wirtschaftspolitischen Implikationen. Im Anhang findet sich die […]

Bibliografische Angaben

Januar 2002, 111 Seiten, Deutsch
DIPLOM.DE
9783832448714

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