Das Buch untersucht (medien-)vermittelte (Familien-)Erinnerungen im Zusammenhang mit der ‚Gastarbeiter*innen‘-Migration aus der Türkei nach Deutschland im Allgemeinen und in der Stadt Bremen im Besonderen. Der Band erforscht, wie sich Personen mit ‚Migrationshintergrund‘ an die Migrationsgeschichten ihrer Familien erinnern; wie diese vermittelte Erinnerung an der Schnittstelle von persönlichen Geschichten und Erinnerungen, Familienerinnerungen sowie öffentlichen und kollektiven Erinnerungen konstruiert wird; und welche Rolle Medienpraktiken sowie medienvermittelte Diskurse und Darstellungen im Prozess des Erinnerns von Migrationsgeschichten spielen. Die Analyse zeigt, dass generationsübergreifendes Erinnern im Kern der vermittelten Erinnerungen an Migration steht. Das Buch stellt Praktiken der Erinnerungsarbeit dar und zeigt, wie Familiengeschichten und -narrative mit Hilfe von Medienobjekten, zum Beispiel Fotografien und in Verbindung mit medialen Repräsentationen, etwa in Spielfilmen, vermittelt werden. Auf diese Weise unterstreicht dieser Band, wie sich private Geschichten mit öffentlichen Repräsentationen größerer gesellschaftlicher Narrative der ‚Gastarbeiter*innen‘-Migration in verschiedenen Modi der Erinnerungsarbeit überschneiden und zu ihnen in Beziehung stehen.
Die Autorin
Rieke Böhling ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) an der Universität Bremen.