Inhaltsangabe:Einleitung:Das Gesundheitswesen, dessen Qualität und die Frage nach der Finanzierbarkeit, war niemals so öffentlich wie in den letzten zwei Jahrzehnten. Die durchgeführten Reformen (Gesundheits-Modernisierungs-Gesetz (2004), Gesundheitsreform 2000, Gesundheits-Reformgesetz (1989) etc.) erhöhen den Druck auf die Beteiligten im Gesundheitssystem. Zahlreiche gesetzliche Neuregelungen seit Anfang der neunziger Jahre sind ein Beleg dafür, dass implementierte Maßnahmen sich nur unzureichend für Nachhaltigkeit und Tragfähigkeit der Zukunft eignen. Vereinbarungen über Kürzungen von öffentlichen Mittel und damit erzeugter Kostendruck, neue Finanzierungsformen, Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit usw., verlangen den Akteuren im Gesundheitswesen ein hohes Maß an Innovationsbereitschaft ab, um Leistungen zu optimieren und sich bestmöglich am Markt zu positionieren.Der Gesetzgeber schreibt die Implementierung der Qualitätsmanagementmaßnahmen in medizinischen Einrichtungen vor. Im fünften Sozialgesetzbuch fordert er verstärkt qualitätssichernde und qualitätsfördernde Maßnahmen, um einen hohen Standard angebotener Leistungen, gegenüber den Patienten zu gewährleisten. Diese Maßnahmen sollen nicht nur intern vollzogen werden sondern zusätzlich den Aspekt der Integration der Leistungssektoren berücksichtigen. So soll die bisherige strikte Abgrenzung, durch enge Zusammenarbeit ersetzt und so zu mehr Wirtschaftlichkeit und Qualität führen. Dabei sind die begrenzten Ressourcen im Sozialversicherungssystem wirtschaftlich einzusetzen.Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Qualitätsstrukturen im Gesundheits-wesen. Ziel ist es, die angewendeten Qualitätsmanagementkonzepte auf ihre Wirksamkeit im Hinblick auf Patientenorientierung (Erfüllung ihrer Erwartungen) und sektorübergreifende Umsetzung zu untersuchen. Zunächst werden herkömmliche Möglichkeiten zur Darlegung der Qualität vorgestellt. Die vier bekanntesten und häufig verwendeten Qualitätsmanagement- systeme (DIN EN ISO, KTQ, proCum Cert und EFQM) werden dargestellt und im Hinblick auf die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität als auch unter dem Aspekt der Patientenorientierung bewertet.Bedingt durch die historische Entwicklung, führt Fragmentierung der Leistungssektoren seit Langem zu ausgeprägten strukturellen Problemen und Defiziten, die neben erheblichen volkswirtschaftlichen Kosten auch beträchtliche Qualitätsdefizite hervorrufen. Nach der Darstellung des Gesundheitswesens mit seinen […]