Fachkraftemangel und Zunahme berufsbedingter Erkrankungen gefahrden die Mitarbeitersubstanz von Unternehmen. Dadurch ist Mitarbeiterattraktivitat nicht ausschlielich ein ethisches, sondern ein wirtschaftliches Thema. Wie setzen Krankenhauser neben dem Aspekt von Innovation und Effizienz den Aspekt des Substanzerhalts von Personalqualitat praktisch um? Anhand von sechs teilstrukturierter Experteninterviews wird der Umgang mit Substanzorientierung auf allen Unternehmensebenen untersucht und mittels eines analytisch interpretativen Verfahrens qualitativ ausgewertet. Ergebnisse sind: Personalmanagement ist in deutschen Krankenhausern weder zeitgema noch anforderungsgerecht; Ignoranz von Spannungen zwischen Effizienz- und Substanzorientierung fuhrt im Alltag de facto zu Entscheidungen zugunsten von Effizienz; langfristige, systematische, strategische Analyse der Mitarbeiterbasis wird nicht praktiziert; in Ausbildung der Nachwuchskrafte nicht investiert. Deutlich wird: Fuhrungskrafte sind der Schlussel zur Implementierung von Substanzerhalt im Unternehmen. Die Arbeit gibt Handlungsanweisungen fur Entscheidungstrager im Management zur langfristigen, erfolgreichen und strategischen Planung der Ressource Personal.