Der Berner Troubadour und Chansonnier Mani Matter gehört unbestritten zur Berner Kulturgeschichte. Auch dreissig Jahre nach seinem Tod ist er ausserordentlich beliebt: Fast jedes Kind kennt seine Lieder, Schulen verwenden seine Lieder gerne im Unterricht, und zahlreiche Musiker bestätigen seinen grossen Einfluss auf die heutige Mundart-Musikszene. Dennoch ist die literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Matters Texten spärlich; es haftet ihm nach wie vor das Bild eines einfachen Volksdichters an, der sich mit witzigen Versen in das Herz der gewöhnlichen Leute schrieb und gerade darum literarisch nicht wirklich ernst zu nehmen ist. Aber war Mani Matter wirklich nur der viel zitierte "Värslischmid" oder nicht doch ein herausragender Mundartlyriker?
Dieses Buch verfolgt drei Ziele: Erstens ordnet es Mani Matters Texte in die Schweizer Literarturgeschichte der Sechzigerjahre ein, zweitens werden die literarischen Qualitäten Matters anhand von sprachlichen und inhaltlichen Analysen - und angereichert mit vielen Beispielen - aufgezeigt, und drittens wird die grosse Wirkung seiner Chansons dargestellt. Neben Belegen für seine Beliebtheit bei Publikum und Medien wird die vielfältige Präsenz Matters im schweizerischen Alltag veranschaulicht. All dies belegt: Mani Matter war ein Poet mit viel Humor und politischem Bewusstsein.
Anlässlich des 30. Todestages beleuchtet das Buch - unter Einbezug der neuesten Tendenzen und mit zahlreichen neuen Erkenntnissen - Mani Matter von der literaturwissenschaftlichen und wirkungsgeschichtlichen Seite her.