Bald nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 starben die ersten Flüchtlinge. Anwohner, private Vereinigungen und West-Berliner Politiker errichteten Erinnerungszeichen an der Mauer und fanden sich zu Gedenkzeremonien zusammen. Sie wollten die Verantwortlichen in der DDR anklagen und das Leid der Teilung öffentlich zeigen. Fotografen hielten dies fest. Ihre Bilder zeigen gleichermaßen anrührende Momente wie auch heutzutage befremdlich und hilflos wirkende Rituale. Dabei sind die Bilder ebenfalls Inszenierungen, die sich in das Gedächtnis an den Kalten Krieg in West-Berlin eingeschrieben haben.
Den Fotografien in diesem Band sind neun Essays zur Seite gestellt, die Brücken zum aktuellen Gedenken schlagen und die Erinnerung an die Maueropfer in die deutsche Geschichtskultur einbetten. Mit Beiträgen von Sarah Bornhorst, Christian Fuchs, Hans-Christian Jasch, Anna Kaminsky, Axel Klausmeier, Maria Nooke, Isabel Posselt, Gerhard Sälter, Güls¿ah Stapel, Manfred Wichmann und Frank Wolff.