"Sei mir Dichter, willkommen! denn dir hat wahrlich die Muse / Heiter Lippen und Stirn und beide glänzenden Augen / Mit unsprödem Kusse berührt, so küsse mich wieder." Eduard Mörike betrachtete Hermann Kurz, dem er dieses Epigramm widmete, als seinesgleichen; auch andere Zeitgenossen wie Paul Heyse, Berthold Auerbach oder Gustav Schwab schätzten ihn. Dennoch gehört Kurz heute zu den großen Unbekannten der deutschen Literatur; sein formal wie inhaltlich vielfältiges und eindrucksvolles Werk gilt es neu zu entdecken:
Neben den beiden großen Romanen - ,Schillers Heimathjahre' (1843) und ,Der Sonnenwirth' (1855) - stehen zahlreiche Novellen, die zu den Höhepunkten des Realismus gehören, politische Schriften, wie der Essay ,Die Fragen der Gegenwart und das freye Wort' (1845) und seine Beiträge für die Oppositionszeitschrift ,Der Beobachter', sowie zahlreiche kleinere Arbeiten zu geschichtlichen, literaturhistorischen und philologischen Themen, Gedichte und Übertragungen.