Während sich einige Unternehmen aktiv für soziale Belange einsetzen, sehen andere häufig keine Anreize hierfür. Bislang besteht in der wissenschaftlichen Diskussion keine Einigkeit darüber, ob und warum sich Unternehmen gesellschaftlich engagieren sollen, und die Diskussion wird kontrovers geführt.
Tobias Hahn untersucht, warum und unter welchen Bedingungen es für Unternehmen ökonomisch rational ist, sich gesellschaftlich zu engagieren. Er greift die Ergebnisse zahlreicher spieltheoretischer Verhaltensexperimente auf und überträgt sie auf das Verhalten von Stakeholdern. Er zeigt, dass - im Gegensatz zur bisherigen Herangehensweise - nicht alle Stakeholder Eigennutzmaximierer sind, sondern reziprok motiviert handeln. Sie belohnen Unternehmen, die sich für gesellschaftliche Anliegen engagieren und sanktionieren solche, die sich sozialen Anforderungen widersetzen. Dadurch können reziproke Stakeholder Anreize für ein gesellschaftliches Engagement von Unternehmen setzen. Der Autor leitet strategische Handlungsoptionen für Unternehmen und Stakeholder ab und bietet eine verhaltensökonomische Erklärung für das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen.