Die bundesgerichtliche Rechtsprechung zum interkantonalen Doppelbesteuerungsverbot betreffend Einkünfte aus selbständiger und unselbständiger Erwerbstätigkeit war seit jeher brisant, da sie im Falle eines Steuerkonflikts zwischen zwei Kantonen zu einer Verteilung des Steuersubstrats mit weitreichenden Auswirkungen auf die Kantonsfinanzen führt. Das vorliegende Buch geht der Frage nach, ob die bis heute weitgehend unveränderte Praxis, welche Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden ist, in der heutigen Zeit noch sachgerecht ist und für die Zukunft beibehalten werden sollte.
Zu diesem Zweck unterzieht der Autor die geltende Verteilung von Erwerbseinkünften gemäss interkantonalem Steuerrecht einer umfassenden rechtlichen und ökonomischen Analyse und beleuchtet bestehende Mechanismen des Finanzausgleichs. Dazu würdigt das Buch die geltende Praxis hinsichtlich Verteilungsergebnis, Steuersystematik sowie verfassungsrechtlichen und finanzwissenschaftlichen Anforderungen und identifiziert Verteilungsalternativen. Der Autor legt einen Gesetzesvorschlag für eine Neukonzeption des interkantonalen Steuerrechts vor, die ein geteiltes Besteuerungsrecht zwischen Wohn- und Arbeitsort vorsieht, und erläutert Folgen einer solchen Neuregelung.