<p>Hans Kelsens Hauptwerk „Reine Rechtslehre“ hat weltweite Beachtung gefunden. Die darin enthaltene juristische Interpretationslehre führte aber bislang ein Schattendasein. Diese Arbeit versucht sie ins Licht zu rücken, und zwar unter Einbeziehung von Beiträgen seiner Schüler Alfred Verdross, Adolf Julius Merkl, Fritz Schreier, Elisabeth Ephrussi und Felix Kaufmann. Im Ergebnis lässt sich das Bild einer Interpretationstheorie der Wiener Rechtstheoretischen Schule (oder: der Reinen Rechtslehre) zeichnen. Das Ergebnis sind Umrisse einer rechtspositivistischen Interpretationslehre. Sie war bereits Gegenstand von Fortführungsversuchen. Diese Arbeit versucht zu zeigen, dass sie auch für nichtpositivistische Interpretationslehren von Relevanz ist.</p>