Das gemeinschaftliche Gebet der Psalmen entlang des Tagesverlaufs mit seinem Rhythmus von Tag und Nacht, Arbeit und Ruhe, Werktag und Fest steht in jüdischer Tradition und wird seit der frühen Kirche praktiziert. Als „Heiligung des Tages“ (Sacrosanctum Concilium) lobt und dankt das Tagzeitengebet für die Schöpfung Gottes und für seine Geschichte mit den Menschen. Das „ständiges Gebet der Kirche“ wurde im 20. Jahrhundert ebenso als spirituelle Faszination wie als priesterliche Aufgabe aller Gläubigen neu entdeckt. Als einer der ersten praktizierte Pius Parsch (1884 – 1954) das Stundengebet mit der Pfarrgemeinde. Seine 1940 erstmals erschienene Breviererklärung wird hier mit einer Einführung von Alexander Zerfaß neu abgedruckt.