Medikamente müssen weltweit vermarktet werden können, um die gewaltigen Entwicklungskosten wettzumachen. Gleichzeitig bringen sie unweigerlich Nebenwirkungen mit sich, die lebensbedrohliche Ausmasse annehmen können. Das Auftreten einer Arzneimittelkatastrophe globalen Ausmasses scheint daher nur eine Frage der Zeit zu sein. Gemessen am Medikamentenumsatz weltweit haben zwei der zehn weltgrössten Pharmaunternehmen ihren Hauptsitz in der Schweiz; die Exporte im Bereich Chemiklien/Pharmazeutika machen rund einen Viertel der gesamtschweizerischen Exporte aus. Vor diesem Hintergrund interessiert die Frage der Arzneimittelhaftung hierzulande in besonderem Masse. Die vorliegende Arbeit beleuchtet die Haftungsgrundlagen im Bereich der Arzneimittelschäden in der Schweiz. Die Spezi-algesetzgebung spielt dabei überraschenderweise nur eine untergeordnete Rolle. In einer abschliessenden Würdigung werden einige Denkanstösse zur Weiterentwicklung des Rechts im interessierenden Bereich gegeben.