Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts profilierte sich in Deutschland und Österreich eine tat- und bekenntnisfreudige, zunächst genuin bürgerliche alpine Bewegung. Die Autorin zeichnet diesen Alpinierungsprozeß unter kulturgeschichtlichen Aspekten nach. In vier »Quergängen« werden die Selbstdeutungen von Alpenvereinsfunktionären und freischaffenden Hochtouristen, von Bergwanderinnen und Kletterern diskursanalytisch untersucht. Dabei bricht die Autorin Spannungsfelder bürgerlicher Kultur auf und identifiziert die Kategorie des Geschlechts als Basis-Chiffre in der alpinistischen Sinnwelt. Aussichten auf die »Kultur der Moderne« diesseits und jenseits der Baumgrenze ziehen vorbei, die weit über die Einsichten der traditionellen Alpinismusgeschichte hinausgehen.
Unveränderter Nachdruck