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«Ein gehorsames Leben»

«Ein gehorsames Leben»

Identitäten von Benediktinerinnen anhand lebensgeschichtlicher Interviews

Inhalt

Die Ordensgemeinschaften in der Schweiz wurden bisher mehrheitlich als Institutionen untersucht. Die Autorin der vorliegenden Arbeit führte Oral-History-basierte Gespräche mit 36 Benediktinerinnen und ergänzt so kirchenhistorische Publikationen, die Frauen weitgehend marginalisiserten, um neue Aspekte aus der Perspektive des weiblichen Subjekts. Die Erzählerinnen schildern ihre Sicht auf die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts und die Jahre nach der Jahrtausendwende. Dabei treten die Herausforderungen angesichts schrumpfender Konvente und damit die Zukunftsfrage hervor. Die Autorin zeigt, dass die lange Kontinuität der monastischen Gemeinschaftskultur, wie sie nur in Frauenklöstern bis heute bewahrt wird, hauptsächlich durch die weitgehende Eingliederung des Individuums in kollektive Strukturen möglich war. Es wird deutlich, dass dies mit dem Verzicht auf die Befriedigung eigener Bedürfnisse einherging, besonders im Bereich der Bildung. Trotz oder gerade deswegen eröffnete sich den Frauen eine sinnstiftende Existenz, und es werden so kreative Beiträge zur Gestaltung kirchlichen Lebens sichtbar. Im Vergleich mit Interviews, die im selben Zeitraum mit 29 Benediktinern geführt wurden, zeigen sich erhebliche Unterschiede im Gehorsamsverständnis und somit in der Gestaltung des Alltags. Schlüsselthemen sind die Bildung und die traditionellen Rollenzuschreibungen, besonders die liturgischen Kompetenzen. Der Wissenstransfer von Männer- zu Frauenklöstern glich die Abhängigkeiten und Ungleichheiten innerhalb des katholischen Netzwerks lange Zeit gewinnbringend aus.

Bibliografische Angaben

Mai 2025, Murenser Monografien, Deutsch
Chronos
978-3-0340-1799-2

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