In der Distribution gewinnen strategische Unternehmensbeziehungen zunehmend an Bedeutung. Der Weg eines Produktes vom Zeitpunkt der Fertigstellung bis zur finalen Auslieferung beim Endkunden wird häufig nicht mehr nur durch ein Unternehmen vollzogen, sondern ist als Summe von vielen Teilleistungen unterschiedlicher Akteure zu verstehen. Aus der Perspektive des Strategischen Managements gewinnt daher die Fragestellung nach der Gestaltung der Unternehmensgrenzen eine zentrale Bedeutung. Vor dem Hintergrund der Dekonstruktionsbewegung der Wertschöpfungsketten in zahlreichen Branchen hat sich in der wissenschaftlichen Strömung des Organisational Design der Terminus Architektur etabliert. Dieser wird für die vorliegende Arbeit übernommen und im Zusammenhang mit der Distribution als Distributionsarchitektur erfasst. Fokus der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung eines Zusammenhangs von Distributionsarchitekturen und strategischen Wettbewerbsvorteilen. Hierbei dient das Ausmaß der Integration, welche zum einen durch die Determinanten Distributionstiefe sowie formelle und informelle Bindungsmechanismen zwischen einem fokalen Unternehmen und externen Partnern verstanden wird, als zentrales Kriterium im Hinblick auf seine Wirkung auf die Wettbewerbsfähigkeit. Die Wirkungen zwischen den Integrationsdeterminanten und daraus resultierenden Wettbewerbsvorteilen werden in einem theoretischen Rahmenkonzept konzeptualisiert, welchem die zentralen Annahmen der Transaktionskostentheorie sowie der ressourcenorientierten Ansätze des Strategischen Managements zugrunde liegen. Zur empirischen Untersuchung des theoretischen Rahmenkonzeptes werden Distributionsarchitekturen von sechs Automobilmarken internationaler Automobilhersteller im russischen Markt analysiert. Aus den gewonnenen Ergebnissen werden sowohl pragmatische Gestaltungsempfehlungen für die Konzeption von Distributionsarchitekturen abgeleitet, als auch theoretische Implikationen formuliert.