Die Europäische Integration war von ihrem Beginn an als ein Prozess angedacht gewesen, der mittlerweile bereits über 60 Jahre andauert. Der geltende Vertragstext stellt aber immer nur eine Momentaufnahme des gerade letzten Integrationsschritts dar. „Die Entwicklung des Europäischen Vertragsrecht“ zeigt die einzelnen Schritte auf, schildert die Überlegungen der Regierungskonferenzen, und lässt so nachvollziehen, welche Entwicklung die einzelnen Vertragskapitel genommen haben. Fischer lässt in diesem Buch die Konferenzen und Verhandlungen seit den 1950er Jahren wieder lebendig werden und zeichnet nach, wie sich das heutige Primärrecht vom Vertrag über die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl bis zum Vertrag von Lissabon veränderte und welche rechtlichen und politischen Überlegungen dahinterstanden. In diese zweite erweiterte Auflage sind die Verhandlungen der Regierungskonferenz 2004 (Verfassungsvertrag) und der Regierungskonferenz 2007 (Vertrag von Lissabon) eingearbeitet. Die jüngsten Entwicklungen, wie beispielsweise die Verhandlungen zum Fiskalpakt und zu den einzelnen Griechenlandpaketen, haben ebenfalls Berücksichtigung gefunden.
Der erste Teil dokumentiert den Werdegang von der Gründung der EGKS 1951 bis zum Vertrag von Lissabon und den Entwicklungen bis Herbst 2015 erläutert den Verlauf der einzelnen Regierungskonferenzen, ihre Hintergründe und die Positionen der Mitgliedstaaten.
Der zweite Teil präsentiert in über 40 Einzelkapiteln die verschiedenen EU-Politiken und stellt ihre Entwicklung dar, enthält für sämtliche Verträge (EGKSV, EAGV, EWGV, EUV und AEUV) detaillierte Veränderungs- und Vergleichsangaben.