DGB, IBFG und die Anfänge der europäischen Integration 1949–1958
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Internationale Bund Freier Gewerkschaften (IBFG) spielten in der frühen europäischen Integration eine große Rolle, konnten sie doch in der jungen Bundesrepublik große politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Wirkmacht entfalten. Diese nutzten sie auch, um Einfluss auf die deutsche Außenpolitik bzw. die europäische Integration zu nehmen. Der DGB war zudem selbst personell und organisatorisch etwa im IBFG stark international vernetzt. In dieser Studie untersucht Severin Cramm anhand bisher unveröffentlichter Quellen die Europapolitik des DGB von 1949 bis 1962 im Austausch mit der deutschen Bundesregierung, europapolitischen Funktionären und anderen Gewerkschaften. Der Fokus liegt auf der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), den gescheiterten Besprechungen zur Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG), den Römischen Verträgen (EWG & EURATOM), der beschleunigten Einführung des Gemeinsamen Marktes (Hallstein-Plan) und der Errichtung der Europäischen Freihandelszone (EFTA).