Ein auffälliger religiöser Diskurs auf allen Ebenen des nationalsozialistischen Systems - zum Beispiel im politischen Kult, in der Propaganda und den Reden von Hitler - gab bereits im Dritten Reich Anlass dazu, den Nationalsozialismus als sogenannte ,politische Religion' zu beschreiben.
Dieses Buch untersucht die textuelle Repräsentation dieser ,politischen Religion' in der Dichtung von Heinrich Anacker, Gerhard Schumann und Herybert Menzel. In diesem Zusammenhang fokussiert die Studie sowohl auf das Verhältnis zwischen Nationalsozialismus und Religion als auch auf das zwischen Nationalsozialismus und Dichtung. Die literarische Analyse konzentriert sich auf die Kristallisation des religiösen Diskurses in der affirmativen NS-Dichtung und geht der Frage nach, wie politische und profane Kernideen wie ,Führer', ,Reich' und ,Volk' auf eine sakrale Ebene hochstilisiert werden.