Dieser Band setzt sich mit dem Leben und Werk des deutsch-rumänischen Dichters und Übersetzers Immanuel Weißglas (1920-1979) unter besonderer Berücksichtigung des Zeitraums 1920-1947 auseinander. Betrachtung finden Weißglas' 1937 herausgegebene Übersetzungen der Gedichte Arghezis. Als bedeutend erweist sich ebenso seine deutsche Fassung von Eminescus lyrischem Werk ,Luceafarul'. Darüber hinaus wird auch der bisher ungelösten Frage zu seinen vermeintlichen Übersetzungen von Rilkes Texten nachgegangen.
1942 wurde der junge Literat jüdischer Herkunft in die Lager Transnistriens deportiert. Während der Internierung verfasste er Verse, die Eingang in die Sammlungen ,Kariera am Bug' und ,Gottes Mühlen in Berlin' von 1947 fanden. Erneut widmete sich Weißglas der Übersetzung. Wie sein ehemaliger Schulkamerad Paul Celan übertrug er u.a. Gedichte von Apollinaire, Housman und Yeats. Im Wirken Weißglas' spiegeln sich die Aufarbeitung der Deportationserfahrung sowie das Erlebnis verschiedener literarischer Traditionen wider.