Das bisher unbekannte persönliche Tagebuch des Astronomen Johann Friedrich Julius Schmidt dokumentiert für die Jahre 1862 bis 1882 nicht nur seine astronomischen Tätigkeiten, sondern in besonderer Intensität die persönlichen Verbindungen Schmidts zur Gesellschaft Athens. Es zeigt wie sehr Schmidt (1825-1884) mit Forschenden aller Fachrichtungen sowie Diplomaten und dem Königshof in Athen vernetzt und befreundet war und beschreibt wichtige Ereignisse in der Stadtgeschichte Athens in großer Genauigkeit. Zudem ist das Tagebuch ein einzigartiges Dokument, um die Geschichte der Archäologie in Athen in der formativen Periode der archäologischen Schulen und Gesellschaften zu verstehen. Innerhalb der dokumentierten 20 Jahre, sind des Weiteren mehrere Reisen aufgezeichnet, die Schmidt nach Wien, Neapel und Berlin führten und seine persönlichen Netzwerke in den jeweiligen Städten erkenntlich machen. Insgesamt bietet das vorliegende Tagebuch einzigartige und bisher unbekannte Einblicke in das Leben des Astronomen Schmidt und die Stadtgeschichte Athens.