Das siebte Jahrhundert ist nicht nur selten Gegenstand papstgeschichtlicher Untersuchungen, sondern auch eine Zeit des Umbruchs: Neben den Konfrontationen des Papstes mit Kaiser und Patriarch in Konstantinopel in der letzten christologischen Auseinandersetzung spürt man auch in Rom durch die Ankunft vieler Migranten die Auswirkungen der zunehmend instabilen politischen Situation im Osten des Reiches.
Der Papst wird heutzutage selbstverständlich als das Oberhaupt der katholischen Weltkirche verstanden. Dies war nicht immer so: Die päpstliche Forderung nach Macht, nicht selten mit massiver Polemik verbunden, spiegelte sich bereits früh in schriftlichen Quellen sowie im römischen Stadtbild wider. Diese Arbeit analysiert die kommunikativen Repräsentationsprozesse des Papsttums im siebten Jahrhundert und die positive oder auch negative Rezeption des dadurch artikulierten Machtanspruchs. Untersuchungsgegenstand sind schriftliche und bildhafte Quellen aus den Jahren 604 bis 715, die Zeit nach dem Pontifikat von Papst Gregor I. bis zum Ende des Pontifikats von Papst Konstantin I.
Letztendlich kann eine Verschärfung der Konkurrenz zu Konstantinopel sowie die Akzeptanz der päpstlichen Machtansprüche über den Westen hinaus dargestellt werden.