Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich VWL - Konjunktur und Wachstum, Note: 2, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern eine regelmäßige Messung des BIPs dazu geeignet ist, ein allgemeiner Indikator für sozialen Fortschritt und steigenden Wohlstand zu sein und welche Rechenmodelle als Alternative infrage kommen. Spätestens seit der Veröffentlichung des Berichts der Stiglitz-Sen-Fitoussi-Kommission ist eine internationale Debatte um das BIP und seine Verwendbarkeit entstanden. Um an diese Debatte anzuschließen, setzt sich diese Arbeit im Allgemeinen mit der Bedeutung des BIP- Wachstums für die gesellschaftliche und ökonomische Entwicklung auseinander.Dazu soll zunächst anhand der Veranschaulichung von Berechnungsmethoden und lexikalischen Definitionen wertfrei erklärt werden, wie das BIP zustande kommt und seine Bedeutung in formaler Hinsicht geklärt werden. Anschließend wird auf den Einfluss des BIPs auf andere Teilbereiche der Ökonomie unter Einbezug des Faktors Elastizität verwiesen. Um die Rolle des BIP- Wachstums in sozialer Hinsicht zu erläutern und den Faktor Lebensqualität hervorzuheben, werden die Ergebnisse einer Studie des statistischen Bundesamts angeführt.Nach dieser Auseinandersetzung mit dem BIP wird der Bericht der Commission on the Measurement of Economic Performance and Social Progress (2009) vorgestellt und einige darin enthaltener Kritikpunkte an der Verwendung des BIPS als Wohlstands und Entwicklungsindikator angeführt. Um die Kritik am bisherigen produktionsorientierten Messmodell zu vertiefen, werden Vorschläge der Kommission in den drei Punkten: Wirtschaftsindikatoren, Lebensqualität und Nachhaltigkeit angeführt. Um die wirtschaftspolitische Bedeutung des Berichts der Kommission herauszuarbeiten und Ansätze zur Diskussion zu finden, wird ein kritischer Beitrag vorgestellt, in dem vor einer „Politisierung der amtlichen Statistik“ gewarnt und für eine im Kern wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik plädiert wird . Die somit aufgeworfene ideologische Debatte rund um das Wirtschaftswachstum wird mit Marterbauers Ansätzen für eine Entkoppelung von BIP- Zuwachs und Wohlstand komplimentiert.Abschließend wird ein kurzes Resümee über die in der Arbeit aufgeworfenen Fragen und die geschilderten Sachverhalte geboten. Des Weiteren werden drei bereits existierende Rechenmodelle vorgestellt, die als alternative Ansätze für gerechtere Wohlstandsmessung gelten können.