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Basel im Ersten Weltkrieg

Inhalt

Die mit der badischen und elsässischen Nachbarschaft seit je eng verflochtene Stadt Basel wurde mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges in bisher nicht gekannter Weise zu einer Grenzstadt. In unmittelbarer Nähe zum Kriegsgeschehen im Elsass befand sich Basel in einer akuten militärischen Bedrohungssituation. Mit der Gefährdung der Stadt, mit den militärischen Dispositiven der Kriegsmächte und mit der Frage, welche Faktoren ausschlaggebend waren für die Verschonung, befasst sich ein erster Beitrag dieses Bandes. Die neuartige Erfahrung des Grenzraums, der plötzlich mit Sperrzäunen, Passierstellen, Ausweiskontrollen und Ausfuhrsperren den Alltag bestimmte, aber auch das Artilleriefeuer oder der Fliegerlärm in naher Distanz werden in einem weiteren Beitrag u.a. anhand von Tagebuchaufzeichnungen thematisiert. Untersucht wird zudem der Umgang mit Deserteuren und Refraktären aus den kriegführenden Staaten - eine Herausforderung, der man vor allem von behördlicher Seite mit unterschiedlicher Strenge begegnete und die zum Aufbau neuer polizeilicher Kontrollorgane führte. Vom Krieg betroffen war in Basel auch die aufstrebende Chemie- und Pharmaindustrie, die sich vorher von der Grenzsituation weitgehend unbehindert entwickelt hatte, sich damals aber neu positionieren musste - was mit Risiken ebenso wie mit Chancen verbunden war. In diesem Zusammenhang wird in einer für die Beurteilung der damaligen wirtschaftlich-sozialen Lage besonders aufschlussreichen Untersuchung anhand des Fallbeispiels der Geigy AG die Umsatzentwicklung des Unternehmens während der Kriegszeit mit den Arbeitslöhnen verglichen. In der lokalen Historiographie blieb der Einbruch der Spanischen Grippe 1918/19 bisher gänzlich unerforscht. Mit dem Verlauf der Epidemie und dem Umgang damit befasst sich ein anderer Beitrag, der sich vor allem aber auch den Arbeitsbedingungen des oft im Hintergrund wirkenden Pflegepersonals und der Entwicklung des Pflegeberufes in der Schweiz widmet. Der Band ist um drei separate Beiträge ausserhalb des Schwerpunktthemas ergänzt: Behandelt wird die Entwicklung der Berufsbildungspolitik des Kantons Basel-Stadt in den Jahren 1900-1930. Es folgt eine vertiefte Darstellung über die Anfänge des Faches Klassische Archäologie an der Universität Basel. Und eine detailreiche Studie analysiert zum Schluss Inschriften, Bilddokumente und Texte um die Skulptur des legendären �Stadtgründers� Munatius Plancus im Basler Rathaus.

Bibliografische Angaben

September 2014, 266 Seiten, Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Deutsch
schwabe
978-3-7965-3367-9

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