Irlands Immigrationspolitik ist eine der liberalsten in ganz Europa. Seit einigen Jahren sieht sich das Land einer Immigrationssituation gegenuber, die es unter Umstanden erfordert, von dieser liberalen Haltung Abstand zu nehmen: Nach jahrzehntelangen Emigrationserfahrungen hat sich Irland vom einstigen "e;Armenhaus der Europaischen Union (EU)"e; zu einer florierenden industrialisierten Gesellschaft entwickelt. Ausgelost durch den wirtschaftlichen Boom Mitte der 1990er Jahre ist Irland zu einer beliebten Zuwanderungsdestination von Arbeitskraften aus aller Welt geworden. Problematisch erscheint nun, dass Irland - mit der Entscheidung zur Arbeitnehmerfreizugigkeit (ANF) in 2004 - die Moglichkeit verloren hat, Restriktionen gegenuber ANn der EU-10-Lander zu setzen. Die Beschrankung der Einwanderung durch eine Arbeitserlaubnis bleibt somit ausschlielich gegenuber Drittstaatenangehorigen bestehen. Obgleich der Qualifikationslevel der Immigranten seit Beginn der Einwanderungsphase bis nachweislich 2003 sehr hoch ist, kann die Abschaffung samtlicher Arbeitsmarktbarrieren dazu fuhren, dass vermehrt niedrig qualifizierte AN immigrieren. Weiterhin besteht die Moglichkeit, dass vorhandene Qualifikationspotentiale der Immigranten nicht anerkannt und entsprechend genutzt werden. Eine derartige Einwanderungssituation kann im Niedriglohnbereich einen gesteigerten Konkurrenzdruck auf einheimische AN dieses Lohnsegmentes auslosen und somit auch deren Substitutionsgefahr erhohen. Unter diesen Umstnden ist in Irland eine Forderung nach vermehrten Restriktionen gegenber Immigration denkbar. Die bisher eher ad hoc durchgefhrte Immigrationspolitik sollte fortwhrend auf die entsprechende Situation ausgerichtet werden. Die vorlufige Entscheidung gegen die Arbeitsmarktliberalisierung der EU-2-Staaten im Januar 2007 beschrnkt zwar die Zahl der Einwanderer aus diesen beiden Lndern, lst aber nicht das mgliche Problem der gegenwrtigen Immigrationswelle. Schtzungen zufolge wird Irland auch in Zukunft mit hohen Einwanderungszahlen konfrontiert werden. Richtig gelenkte Immigration wirkt sich positiv auf die wirtschaftliche Situation und die AN eines Landes aus. Ein "e;mismatch"e; zwischen Qualifikationsniveaus ist fr eine Wirtschaft nicht frderlich und sollte daher vermieden werden. Primres Kriterium einer Zuwanderungspolitik sollte sein, die Qualifikationsstruktur fortwhrend an die Nachfragestruktur des Landes durch entsprechende Instrumente anzupassen, um - auch im Falle eines wirtschaftlichen Abschwungs - weiterhin wohlfahrtssteigernde Effekte durch Immigration generieren zu knnen. "e;(...) the migration bottle once opened, cannot be stopped, though migration can, and will, need to be managed."e;