Neue technische Möglichkeiten wie digitale Plattformen oder Roboter verändern derzeit auf radikale Art und Weise die Bedingungen, die Wahrnehmung und die Charakteristiken von Arbeit. Gleichzeitig hat sich das Verständnis von Arbeit durch feministische Kritik am Konzept der Lohnarbeit oder durch sozial- und globalhistorische Studien zu Formen von unfreier Arbeit gewandelt; die historische Migrationsforschung hat gezeigt, dass Arbeitsmigration der historische Normalfall war. Die Beiträge im Band orientieren sich an diesen konzeptionellen Debatten. Sie untersuchen in historischen Fallstudien soziale Konstellationen von Arbeit von der Zeit des frühen Kolonialismus und dem Wandel der Agrarsysteme bis zur digitalen Transformation. Dabei geraten Beziehungen zwischen Menschen und Tieren oder Maschinen und Menschen genauso ins Blickfeld wie Arbeitskämpfe, Geschlechterverhältnisse und die Rolle von Wissen in Arbeitsprozessen.