Subjektivierungsforschung erfährt zunehmend Relevanz in den Sozialwissenschaften und darüber hinaus. Zentral trägt zur insbesondere deutschsprachig geprägten Methodologie-Debatte die Arbeit von Saša Bosan¿i¿ bei. Er hat gemeinsam mit zahlreichen Kolleg*innen breite Perspektiven, konkrete Werkzeuge und kollegiale Zusammenhänge etabliert, um Subjektivierung als Form gegenwärtiger Vergesellschaftung empirisch zu erfassen. Diese Impulse werden in dem Sammelband gewürdigt, kritisiert und mit der Perspektive Adaptiver Subjekte fortgeführt. Adaption thematisiert, reflektiert und theoretisiert, dass sich Individuen in gesellschaftliche Ordnungen verstricken – das heißt sie ablehnend und annehmend gestalten. Subjekte nehmen soziale Anforderungen an/ein und wehren sie gleichzeitig ab, wobei sie diese in beiden Fällen verschieben und reproduzieren. Die Übergänge zwischen dem hier angesprochenen Mit-Machen und Gegen-Halten werfen auch die Frage nach dem Verhältnis von Kollaboration und Widerspruch auf. Der interdisziplinäre Band versammelt Beiträge, die sich dem Adaptiven Subjekt aus verschiedenen Richtungen nähern, die angesprochenen Spannungsverhältnisse ausloten und dadurch das theoretisch-methodologische Netz der empirischen Subjektivierungsforschung im Gedenken an Saša Bosan¿i¿ weiterspinnen.