Die vorliegende Auswahl von Aufsätzen zur römischen Verfassung spannen den Bogen von der archaischen Zeit mit ihrer Prägung durch die augurale Religion und den Dualismus von König und Volksversammlung, über die republikanische Zeit und die in ihr entwickelten Lehren zur Interpretation politischer Wirklichkeit und zur Konzeption rechtlicher Vorgaben, über den Prinzipat des Augustus und seine konzeptionelle Verankerung in einer Neuinterpretation der spezifisch römischen Traditionen bis hin zu Justinian und seinem christlich überformten Traditionalismus. Die Themen betreffen die Grundlagen des römischen Staatswesens, das Verständnis der Gesetze und der Magistratur, die Frage der Gewaltenteilung sowie die Rolle der Juristen. Behrends erörtert die Einflüsse philosophischer Lehren auf die Juristen, aber auch an der Quelle bei Platon und Cicero. Einbezogen ist die Perspektive der Wissenschaftsgeschichte, da auch heute noch alle Annäherungen an die römische Verfassung oder ein römisches »Staatsrecht" in Auseinandersetzung mit den Schriften Theodor Mommsens stattfinden.