Wie konnte sich die Graffiti-Szene in Deutschland von einem kleinen, vorwiegend rechtswidrig und improvisierend agierenden Netzwerk zu einer der ältesten und stabilsten Szenen des Landes entwickeln?
Die Untersuchung beleuchtet diese Entwicklung und zeichnet den Werdegang der Szene ab den 1980er Jahren über drei Generationen hinweg nach. Thematisiert werden insbesondere Veränderungen von szenetypischen und teilhaberelevanten Handlungen, der Wandel der Szene auf strukturaler Ebene sowie sich transformierende Bedingungen für den Szene-Einstieg. Abseits gesellschaftlicher Dramatisierungen, Missverständnisse und Mythen werden relevante Aspekte der Lebenswelt Graffiti-Szene aus Binnenperspektive typologisiert, darunter szenetypische Graffiti-Ästhetiken, Writer-Typen und Spot-Formen.
Die Arbeit zielt darauf ab, sowohl einen Beitrag zum vertieften Verständnis der Entwicklungsdynamik posttraditionaler Vergemeinschaftungen zu leisten als auch bestehende Vorurteile abzubauen.
Die Autorin
Laura Maria Lintzen ist als stellvertretende Geschäftsführung einer NGO tätig.