Die Erfahrung von Missbrauch hinterlässt bei den Betroffenen häufig tiefe Wunden, die auch viele Jahre später noch schmerzen und kaum heilbar scheinen. Dem stehen oft Täter gegenüber, die weder Einsicht noch Reue zeigen und vielfach auch nicht für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen wurden. Stattdessen wurde der Missbrauch zumindest in der Vergangenheit häufig vertuscht und verdrängt. Die Studie beleuchtet anhand von Berichten Betroffener die verschiedenen Dimensionen und Aspekte von Versöhnung und untersucht, welche Prozesse auf Täter- und Opferseite notwendig sind, um Vergebung und schließlich Versöhnung zu ermöglichen, ohne das Geschehene leichtfertig auszublenden. Schließlich wird mit der Hoffnung auf das eschatologische Gericht Gottes eine Perspektive in den Blick genommen, die Versöhnung auch dort noch ermöglichen könnte, wo sie innerweltlich undenkbar erscheint.