Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich BWL - Industriebetriebslehre, Note: 1,7, Technische Universität Dortmund, Veranstaltung: Seminar zur Industriebetriebslehre "Neuere Entwicklungen in Produktion und Logistik", Sprache: Deutsch, Abstract: Durch die steigende Globalisierung der Märkte, unter anderem verstärkt durch die Entwicklung des EU-Binnenmarktes und veränderte Strukturen im Ostblock, ergeben sich für Unternehmen vielfältige Chancen, aber auch veränderte Wettbewerbsanforderungen. Um dem steigendem Wettbewerbsdruck Stand zu halten und den immer turbulenter, schnellebiger und unsicherer werdenden Umfeldbedingungen gerecht zu werden, zeichnet sich ein deutlicher Trend zur Dezentralisierung bzw. Enthierarchisierung der Unternehmen ab. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist eine „neue“, auf dem Prinzip der Netzwerkstruktur beruhende Form der Unternehmensorganisation. Damit „lösen“ die Unternehmensnetzwerke die bisherigen zentralen und komplexen Organisationsformen ab, die ihre Daseinsberechtigung auf Grund veränderter unternehmerischer Umfeldbedingungen nach und nach verlieren, und werden so zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor der neunziger Jahre.
Im Rahmen dieser Arbeit wird eine Typologie existierender Unternehmensnetzwerke dargestellt, wobei zu Beginn ein kurzer Überblick bzgl. des in der Literatur verwendeten Netzwerkbegriffs gegeben wird (2.1). Anschließend wird der zuvor definierte Netzwerkbegriff zu ähnlichen Kooperationsformen wie strategischen Allianzen (2.2.1), strategischen Familien (2.2.2) und japanischen Keiretsu (2.2.3) „abgegrenzt“.
Hauptaugenmerk dieser Arbeit bildet jedoch die Systematisierung verschiedener Unternehmensnetzwerke. Dabei wird insbesondere nach der Art der Kooperationsrichtung innerhalb der Netzwerkstruktur differenziert (3.1). Diesem von Wildemann gewählten Ansatz wird eine aus logistischer Sicht relevanten Systematik von Pfohl und Buse gegenübergestellt (3.2), die sich eher an der „Funktionsweise“ des jeweiligen Unternehmensnetzwerkes orientiert. Dabei wird deutlich, daß eine Typologisierung durch eine in der Literatur nicht immer konsistente Verwendung der Begriffe erschwert wird.
Schließlich ergibt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Netzwerktypen, die mitunter fließend ineinander übergehen können und gerade für Klein- und Mittelbetriebe neue Perspektiven eröffnen (4.).