Derzeitige Rechnungslegungssysteme normieren einen pauschalen Bewertungs- und Bilanzierungsansatz für den aktiven Unterschiedsbetrag „Firmenwert“. Dem eigentlichen Zweck der Abschreibung, nämlich eine Liquiditätsreserve für die nach völliger Abnutzung nötig gewordene Ersatzinvestition zu schaffen, wird nicht Rechnung getragen. Eine pauschale Disposition provoziert zwingend einen falschen Schluss in Bezug auf den richtigen Zeitpunkt der Ersatzinvestition und bedingt die Besteuerung eines „unrichtigen“ Jahresergebnisses.
Christoph Gerin-Swarovski entwickelt ein Modell zur determinantenspezifischen Abschreibung des Firmenwertes, das vom üblichen, pauschalen Abschreibungsansatz des Steuer- und Handelsrechtes abweicht. Darauf aufbauend entwirft er ein Instrumentarium zur Festsetzung einer determinantenspezifischen Nutzungs- und Abschreibungsdauer der im Firmenwert enthaltenen immateriellen Vermögenswerte. Trotz der Schwierigkeiten bei der Bestimmung des Anteiles, den die einzelnen Determinanten am Firmenwert ausmachen, wird die Notwendigkeit dieses Modells sowohl handels- als auch steuerrechtlich belegt.