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Spenden, Retten, Helfen

Spenden, Retten, Helfen

Das »ferne Kind« und die Transnationalisierung der Wohltätigkeit 1830-1930

Inhalt

Die Entstehung einer Kultur des transnationalen Helfens ist Teil der Geschichte des europäischen Kolonialismus Kinder sind heutzutage aus der Werbung für Spenden nicht wegzudenken. Trotz Kritik gelten Bilder und Erzählungen von weltweit in Not geratenen Kindern als besonders wirksames Instrument, um Menschen emotional zu erreichen und zu wohltätigen Gaben zu bewegen. Katharina Stornig zeigt, dass die Figur des »zu rettenden Kindes« in geografisch fernen Ländern eine lange Geschichte hat. Sie wurde bereits im 19. Jahrhundert von religiösen Vereinen geschaffen und zu Werbezwecken genutzt. Ab den 1930er Jahren generierten auch im deutschsprachigen Europa Vereine, die im Rahmen der christlichen Missionsbewegung und vor dem Hintergrund europäischer Expansionsbestrebungen entstanden waren, Spendengelder für ferne Weltregionen. Die kulturhistorische Analyse ihrer Aktivitäten zeigt, dass religiöse Vereine Narrative des »Rettens« und »Helfens« verbreiteten und in Praktiken des transnationalen Gebens überführten. Dabei adressierten sie ihre Mitglieder als potente »Retter«/»Retterinnen« bzw. »Helfer«/»Helferinnen« von als »bedürftig« erklärten Menschen und insbesondere Kindern in fernen Ländern und (re-)produzierten am Ende auch koloniale Differenz und Ungleichheit.

Bibliografische Angaben

Juli 2024, 422 Seiten, Moderne europäische Geschichte, Deutsch
Wallstein
978-3-8353-5609-2

Schlagworte

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