In diesem Open-Access-Buch entwickelt Julian Sehmer einen Ansatz, mit dem sich die (Re)Produktion von sozialen Normen und ethisch-normativen Ordnungen und deren Bedeutung in sozialpädagogischen Praxen rekonstruieren lassen. Die Analysen verbinden dabei reflexive Limitierungsanalysen der Forschungspraxis mit einer ethnographischen Untersuchung einer sozialpädagogischen Handlungspraxis im Kinderschutz als Basisfeld für die Entwicklung der des Ansatzes als Forschungsheuristik. Als Ergebnis liegen neben dem entwickelten Ansatz Ergebnisse zu spezifischen Verzerrungen in Forschungszugängen sowie Befunde zu Praktiken, organisationalen Rahmungen und gesellschaftlichen Kontexten für die (Re-)Produktion sozialer Normen im sozialpädagogisch verantworteten Kinderschutz vor.
Der Autor
Julian Sehmer ist Sprecher des Instituts für Theorie und Empirie des Sozialen und lehrt und forscht im Rahmen einer Verwaltungsprofessur für Soziale Arbeit an der HAWK Hildesheim/Göttingen/Holzminden. Seine Forschungsschwerpunkte sind sozialpädagogische Subjekt- und Adressierungspraktiken, Professionalität und ethisch-normative Ordnungen, organisationale Arrangements, Fallverstehen und Kasuistik in der Kinder- und Jugendhilfe und im Kinderschutz, rechte Dynamiken, Rechtsextremismus, Queerfeindlichkeit, Theorie-Praxis-Verhältnisse und dialogische Wissenstransformation.