Das Buch zeigt schwarz auf weiß: Zwischen dem professionellen, humanistisch orientierten Konzept Soziale Arbeit und den neoliberalen Vorstellungen für eine Soziale Arbeit im Rahmen des aktivierenden Staates bestehen gravierende Unterschiede. Der Text befasst sich ausführlich mit den daraus insbesondere für die Praxis folgenden Konsequenzen.
Im Rahmen des Studiums der Sozialen Arbeit wird nach wie vor das sich sozialpädagogisch verstehende Konzept Sozialer Arbeit als geltendes Grundkonzept gelehrt. Die unvermeidbaren betriebswirtschaftliche Verfahren werden vorgestellt, aber es findet so gut wie keine Auseinandersetzung mit den wissenschaftstheoretischen und ideologischen Unterschieden der beiden Konzepte statt.
Angesichts der Tatsache, dass die neoliberale Neue Steuerung und das Konzept des aktivierenden Staates in Theorie und Praxis nicht mehr wegzudenken sind, stellt sich die Frage nach der Vereinbarkeit der beiden Ansätze in aller Dringlichkeit. Schließt die Profession davor die Augen, dass sie auf diese Weise ihre zentralen Inhalte und Perspektiven einbüßt?
Was müsste sich innerhalb von Disziplin und Praxis bewegen, damit dieser Prozess gestoppt werden kann? Gibt es Optionen für eine Selbstermächtigung der Profession? Wie sieht ein widerständiger Einsatz zur Erhaltung einer humanistisch orientierten, fachlich gesteuerten und politisch engagierten Sozialen Arbeit aus? Das Buch geht diesen Fragen nach und zeigt konkrete Lösungsstrategien auf.
Die Autorin
Mechthild Seithe war nach dem Studium der Psychologie und Sozialen Arbeit 18 Jahre in der Praxis tätig, bevor sie Professorin für Soziale Arbeit an der FH Jena wurde.