Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Jura - Andere Rechtssysteme, Rechtsvergleichung, Note: 2,0, Universität Wien (Medizinrecht), Veranstaltung: Diplomandenseminar "Aktuelle Probleme des Medizinrechts", Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Entscheidungsbesprechung unternimmt eine kritische Auseinandersetzung mit einem Teil der Problematik mit dem Stand der medizinischen Wissenschaft. Ausgehend von den beiden vorgestellten Entscheidungen des OGH und VwGH wird ein Überblick über die beinhalteten rechtlichen Schwierigkeiten gegeben und versucht, den bedeutenden Einfluss des wissenschaftlichen Standards auf die korrekte Behandlung von Kranken zu erläutern. In der Entscheidung 6 Ob 168/10i vom 18.07.2011 beschäftigte sich der OGH mit den Folgen einer Ohrenoperation. Die Klägerin unterzog sich im September 2002 einer Operation am rechten Ohr, da sie aufgrund einer Otoskleroseerkrankung schwerhörig war. Otosklerose ist eine krankhafte Veränderung des dritten Gehörknöchelchens, dem Steigbügel. Es kommt zu einer zunehmenden Versteifung des Steigbügels, wodurch ein freies Schwingen und damit die Schallübertragung behindert und in weiterer Folge ganz unmöglich wird.1 Im Zuge der präoperativen Aufklärung durch den Operateur, Primar der Beklagten, wurde der Klägerin mitgeteilt, dass kaum Operationsrisiken bestünden und es sich um eine Standardoperation handle, die in 99 % der Fälle erfolgreich verlief. [...] 1 Rupp, "Otosklerose und Tinnitus - Stress im Ohr", in Österreichische Ärzte Zeitung, Nr. 21, 10.11.2009.