Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Unternehmensgründung, Start-ups, Businesspläne, Note: 1.3, Universität Lüneburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rechtsformwahl bildet den rechtlichen Rahmen für Unternehmen und stellt bei Neugründungen ein betriebswirtschaftliches Entscheidungsproblem dar. Die Wahl der optimalen Rechtsform gilt als strategisch, langfristige Entscheidung, welche nicht kurzfristig wieder geändert werden kann. Aufgrund dessen ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den Auswahlkriterien und individuellen Zielvorstellungen erforderlich. In Deutschland ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung am meisten verbreitet und die von den Existenzgründern bevorzugte Rechtsform. Besonders der Mittelstand profitiert von der Haftungsbeschränkung und den hohen Formalisierungsgrad der Gesellschaft. Jedoch stellt die Mindestkapitalpflicht von 25.000 Euro für viele Unternehmensgründer eine nachteilige Hürde dar. Dieser und einige andere Gründe – bspw. steuerrechtliche Bestimmungen – verstärken die Suche nach alternativen Rechtsformen, welche flexiblere Gestaltungsmöglichkeiten/ Gründungsprozesse hervorrufen. Im Zuge der Internationalisierung von Recht und Wirtschaft steht die GmbH zunehmend im Wettbewerb. Die neue Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofs ermöglicht es statt einer GmbH mit Sitz im Inland eine ausländische Gesellschaft mit tatsächlichem Verwaltungssitz in Deutschland zu gründen. Aufgrund dessen muss sich die GmbH als Rechtsform vermehrt gegenüber ausländischen Rechtformen im Zuge der Niederlassungsfreiheit von Gesellschaften behaupten. Das Spektrum der bestehenden Rechtsformen innerhalb der Europäischen Union (EU) hat sich erweitert. Künftig hat der Unternehmensgründer die Wahl zwischen den traditionell deutschen Rechtsformen und den vergleichbaren europäischen Gesellschaften. Die jüngsten Rechtsprechungen zur Niederlassungsfreiheit von Gesellschaften des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) gestatten diesen Schritt.