Die Mediation ist ein noch recht junges und flexibles Verfahren der Konfliktbeilegung, die Struktur der staatlichen Gerichtsbarkeit dagegen ein über viele Generationen gewachsener Koloss, der mitunter altmodisch und archaisch wirken kann.
Dennoch verfolgen beide auf den ersten Blick das gleiche Ziel – das eine Verfahren privatrechtlich, das andere hoheitlich. In diesem Buch geht es darum, die Denkkulturen und Methoden der beiden Verfahren miteinander zu vergleichen. Innovation gegen Tradition – ist es so einfach?
Was können die beiden Systeme voneinander lernen?
Was können Mediation und klassische Rechtsfindung durch richterliche Anwendung von geschriebenem Recht leisten und welche Rolle nehmen sie aktuell und in der Zukunft ein?
Das Buch beschreibt und vergleicht die Prinzipien der Mediation und des Gerichtswesens. Ein interessanter Aspekt hierbei ist die Kommunikation und die Bedeutung der gewaltfreien Kommunikation in der Mediation als entscheidender Unterschied zur juristischen Kommunikation.
Die Beachtung oder Missachtung der gewaltfreien Kommunikation im konservativen Prozessablauf ist dabei ein wesentlicher Gesichtspunkt, der eine kritische Betrachtung erfährt. Der Autor zeigt insbesondere auf, welche Innovationsimpulse die Mediation dem herkömmlichen Gerichtsverfahren geben könnte, welche Denkweisen der Jurisprudenz sich verändern sollten und welche Gesetzesänderungen möglich wären, um im Interesse aller Beteiligten eine bessere Konfliktlösung zu erreichen, die Zeit und Geld spart und zudem deutlich nervenschonender wäre. Im Ergebnis ist es ein Plädoyer für die weitere Erforschung der Mediation, welches sich auch ohne Vorkenntnisse in Recht oder Mediation erschließt.