Während der jahrzehntelangen Archivrecherche für seine Ibis-Trilogie stellte Amitav Ghosh mit Erstaunen fest, dass die Lebenswege und Handelsrouten zahlreicher Menschen, auch seiner eigenen Vorfahren, im 18. Jahrhundert auf einer einzigen Pflanze fußten: der Mohnblume. Das Britische Weltreich sicherte sich mit ihrem Anbau in den indischen Kolonien die Handelsfähigkeit mit China, indische Bauern wurden über Jahrhunderte hinweg in prekärer Abhängigkeit gehalten, und die chinesische Bevölkerung wurde von einer unaufhaltsamen Drogenepidemie überspült. Währenddessen hofften internationale Handelsleute stets auf Reichtum durch die Beteiligung am Opiumhandel.
In einer mitreißenden Mischung aus Reisebericht, Memoir und historischem Essay zeichnet der indische Autor die Anfänge des weltweiten Opiumhandels ab dem 18. Jahrhundert nach und macht besonders am Beispiel der USA deutlich, dass dessen Auswirkungen bis in die heutige Zeit reichen, von den mächtigsten Familien und prestigeträchtigen Institutionen, die aus Einnahmen des Opiumgeschäfts emporkamen, bis hin zur Opiumkrise und dem OxyContin-Skandal.