Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich VWL - Konjunktur und Wachstum, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Lehrstuhl Makroökonomik), Veranstaltung: Seminar Konjunkturtheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: „The timing of elections influences the rate of unemployment [...] the short-term managament ofinflation and unemployment, the flow of tranfer payments, the undertaking of expansionary orcontractive economic policies, and the time perspective of economic policy-making...Economic lifevibrates with the rhythms of politics “ [Tufte (1978, S. 137)].In der traditionellen Volkswirtschaftslehre wird unterstellt, dass sich die wirtschaftspolitischenEntscheidungsträger auf makroökonomischer Ebene wie wohlwollende Diktatoren verhalten,welche sich auf eine Stabilisierungspolitik konzentrieren und versuchen, extreme Konjunkturschwankungenzu glätten. Diese normative Sichtweise berücksichtigt dabei allerdings nicht dieFrage, ob die wirtschaftspolitischen Instanzen überhaupt gewillt sind, sich allgemeinwohlorientierendzu verhalten oder ob ihre Eigeninteressen bei dem Einsatz konjunkturpolitischer Instrumentarienmiteinfließen, was eine stabilitätsorientierte Wirtschaftspolitik erst beeinträchtigenwürde.Im Gegenzug dazu berücksichtigt die Theorie des Politischen Konjunkturzyklus dieses Verhaltender wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger im Rahmen der Neuen Politischen Ökonomie unduntersucht die Auswirkungen und Wechselbeziehungen zwischen Regierung, Wahlzeitpunkten,Wählern und Wirtschaftslage. Diese Interdependenzen verdeutlicht auch das obige Eingangszitatvon Tufte.Die ersten Versuche, das Politikerverhalten und die ökonomische Entwicklung miteinander zuverbinden, fand in der Mitte des 20. Jahrhunderts statt1. Es dauerte allerdings bis 1975, dassWilliam D. Nordhaus seinen in dieser Hinsicht bahnbrechenden Aufsatz “The Political BusinessCycle“ veröffentlichte, in dem er den Begriff des Politischen Konjunkturzyklus aufgriff und ihn zurTheorie des Politischen Konjunkturzyklus ausweitete. Nordhaus geht in seiner Ausführung davonaus, dass es der Regierung möglich ist, einen Konjunkturzyklus und damit Schwankungen in derWirtschaft zu erzeugen.Inhalt dieser Seminararbeit soll deshalb sein, das Konjunkturmodell von Nordhaus darzustellen undzu erläutern, wobei das Modell im ersten Teil in den Theorienkontext eingeordnet wird.[...]1 Siehe dazu u.a. Schumpeter(1939), Kalecki (1943), Akerman (1947), wenngleich die Zusammenhänge von Wirtschaftund Politik schon früher betrachtet wurden, setzte die intensive Beschäftigung erst Mitte des 20. Jhd. ein.