Matthias Herbers untersucht die Justizverwaltung des Oberlandesgerichtsbezirks Köln zwischen 1939 und 1945. Diese war ein wenig beachtetes, jedoch wichtiges Instrument nationalsozialistischer Repression. Im Zusammenspiel mit den Organen der Rechtspflege entfaltete sie vor allem im Zweiten Weltkrieg ihre Wirkung. Der Autor siedelt seine Studie an der Schnittstelle von neuerer Verwaltungs-, Kriegs- und NS-Geschichte an. Er untersucht mithilfe der Systemtheorie Niklas Luhmanns und Forschungen zur Verwaltungskultur den Kriegsalltag dieser Behörde. Drei Aspekte stehen im Mittelpunkt des Interesses: Erstens analysiert Matthias Herbers die Funktionen, die Strukturen und das Personal der Kölner Justizverwaltung. Zweitens fragt er nach den Entscheidungsspielräumen einer Verwaltung im Krieg. Drittens betrachtet er die Kriegsfolgen, denen die Organisation ausgesetzt war.<br /><br />Geboren 1981; Studium der Geschichte und Germanistik in Köln; 2010 Promotion; derzeit Gymnasiallehrer.