Im 19. Jahrhundert kamen zahlreiche Musikerinnen und Musiker aus außereuropäischen Regionen in europäische Städte wie Paris, Leipzig oder Madrid, um dort zu studieren und zu arbeiten. Unter ihnen waren auch einige aus Kuba. Alexandre Bischofberger untersucht ihre Karrieren mit dem Ziel, dahinterstehende Logiken von Globalisierungsprozessen herauszuarbeiten und zu analysieren. Wo, warum und wie ging Globalisierung vonstatten? Unter welchen Bedingungen setzten auch Entflechtungsprozesse ein? Die Studie kontextualisiert kubanische Musikerinnen und Musiker in einem atlantischen Rahmen neu und fragt nach der Rolle außereuropäischer, schwarzer und weiblicher Musikschaffender bei der Globalisierung europäischer Kunstmusik. Durch diesen Perspektivwechsel erweitert das Buch eine bisher immer noch vor allem von Europa aus gedachte und in die Kritik geratene Globalgeschichte. Es bietet dabei nicht nur neue Blicke auf europäische und kubanische Lebenswelten, sondern stellt auch einen Beitrag zu einer zeitgemäßen sozialen Musikgeschichte dar.